Rekonstruktion von Anlagen zur Produktion und Lagerung von Kampfstoffen und chemischen Waffen beider Weltkriege im Rahmen der Beurteilung von Rüstungsaltstandorten

 

Johannes Preuß
Universität Mainz

Rekonstruktion von Anlagen zur Produktion und Lagerung von Kampfstoffen und chemischen Waffen beider Weltkriege im Rahmen der Beurteilung von Rüstungsaltstandorten

Im Rahmen des Ersten und Zweiten Weltkrieges sind in Deutschland zahlreiche Anlagen zur Produktion und Lagerung von Kampfstoffen und chemischen Waffen errichtet worden, die nach den Kriegen unter Aufsicht der Siegermächte wieder demontiert und zerstört wurden. Die noch im Land vorhandenen Waffen und Munition, darunter auch mit Kampfstoffen gefüllte Bomben, Granaten, Minen etc. und unverfüllte Kampfstoffe wurden mit einfachsten Methoden beseitigt oder im Meer versenkt. Mit der „Entdeckung der Rüstungsaltlasten“ , der 1979 eine von Kindern ausgelöste Explosion in der direkten Nachbarschaft der Chemischen Fabrik Dr. Hugo Stolzenberg in Hamburg vorausging, begann die systematische Aufarbeitung der chemischen Hinterlassenschaften des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Westen Deutschlands. 34 Jahre nach dem Krieg waren die Standorte der ehemaligen Rüstungsindustrie in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Der Vortrag konzentriert sich auf Standorte der Produktion und Lagerung chemischer Kampfstoffe und Munition sowie auf die Methoden der Beseitigung nach den Kriegen.